Im Urwald ist die Hölle los
Premiere – Griesheimer ZwiebelBühne gibt das „Dschungelbuch“ in der Wagenhalle – Weitere Vorstellungen im November
Mit dem Kinderbuchklassiker „Dschungelbuch“ entführt die Griesheimer TuS-ZwiebelBühne die ganze Familie in „Moglis“ Urwaldwelt. Bei der Premiere gab es Szenenapplaus für „Mogli“ und „Balu“, den Bären.
GRIESHEIM.
Die Bühne ein Dschungel, Tiergeräusche im Hintergrund und das Krächzen der Geier am Bühnenrand stimmte das Premierenpublikum in der Griesheimer Wagenhalle auf die einstündige Vorstellung des „Dschungelbuch“ ein. Beinahe jeder kennt die Geschichte des Findelkindes „Mogli“. Entsprechend gespannt warteten die jungen Zuschauer auf das im Korb liegende Menschenbaby, das der Panther „Baghira“ (Sascha Stey) zu einer Wolfsfamilie brachte. „Der Tag wird kommen, dann jagst du den großen ,Shirkan‘, so wie er dich gejagt hat“, prophezeite die Wolfsmutter (Sibylle Hergetz-Rampelt) und bat „Balu“, den Bären (Markus Spengler), das Menschenkind mit den Gesetzen des Dschungels vertraut zu machen und vor dem Tiger „Shirkan“ (Holger Leichtweiß) zu beschützen.
„Probier’s mal mit Gemütlichkeit“, riet „Balu“ und erhielt für sein spontanes Tänzchen Szenenapplaus. Auch der inzwischen zum jungen Mann gereifte „Mogli“ (Corinna Bischof) wurde freudig begrüßt. Für die Hauptdarstellerin, die als Erzieherin in der Awo-Kindertagesstätte Regenbogen arbeitet, war es nach eigenen Aussagen ein Leichtes, diese Rolle zu spielen. „Ich hample gerne herum“, gestand sie.
Mächtig Radau machte das Affenvolk (Kerstin-Lena Rausch, Katharina Wenz und Andreas Droll), das „Mogli“ kurzzeitig in den Dschungel entführte. Nur der Schlange „Kaa“ (Christian Zuckermann) und deren hypnotisierendem Blick war es zu verdanken, dass das Menschenkind entkommen konnte und gemäß der Prophezeiung der Wolfsmutter, den Menschen hassenden „Shirkan“ mit Feuer besiegte, bevor „Mogli“ den Dschungel verließ und in der Menschensiedlung ein Leben begann.
Sonja Tham, die für Regie, Maske und Bühnenbild verantwortlich zeichnet, ist es offensichtlich wieder gelungen, ein Theaterstück nach dem Geschmack der jungen Zuschauer zu inszenieren. Beeindruckend sind neben dem Bühnendschungel auch die Masken der Urwaldbewohner. Kein Wunder, dass die Hauptdarstellerin mit ihrer dunklen Haut und schwarzer Perücke selbst von ihrer im Publikum sitzenden Kindergruppe erst erkannt wurde, als sie sich gemeinsam mit den Tieren unter das Publikum mischte.
„Ich habe dich gar nicht erkannt“, staunte ein Knirps, während sein Freund das Fell des Bären streichelte. „Ich fand es toll, wie sich die Schlange mit ihrem langen Schwanz über die Bühne rollte“, erzählte eine Vierjährige begeistert.
Das Theaterstück für Kinder ab vier Jahren ist noch am Samstag (8.), 16 Uhr, am Sonntag (9.), um 11 und 16 Uhr sowie eine Woche später am Samstag (15.), um 14 und 17 Uhr, und am Sonntag (16.), 11 und 15 Uhr, in der Wagenhalle zu sehen. Karten gibt es bei Papermoon, Jeans & Classic, in der Kleinen Spielewelt sowie im Ticketshop im Luisencenter Darmstadt. Gruppen ab 15 Personen können unter 0176 86605684 Karten bestellen. (gh)
Als „Mogli“ begeisterte Corinna Bischof im „Dschungelbuch“ der TuS-Zwiebelbühne. Foto: Gudrun Hausl